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Zoom Rückkehr ins Büro: Ein Zeichen der Zeit?



Das Jahr 2020 markierte die Ära von Remote Work wie nie zuvor. Angesichts der Pandemie, die Millionen von Arbeitnehmern zu neuen Arbeitsbedingungen zwang, mussten Unternehmen sich schnell an diesen Paradigmenwechsel anpassen. Zoom verkörperte diese Transformation wie kein zweites Unternehmen. Im September 2023 überraschte Zoom viele, als sie ankündigten, ihre eigene Strategie von Remote Work zu überdenken. Was bedeutet es für die Remote Work, wenn sogar Zoom seine Mitarbeiter zurück ins Büro bringt?


Perspektivenwechsel

Zoom, mit Hauptsitz in San José, Kalifornien, profitierte enorm von der plötzlichen Verschiebung zu Remote Work. In einer unerwarteten Wendung kündigte Zoom im September an, wieder Präsenzarbeitstage einzuführen. Diese Entscheidung überraschte nicht nur mich. Meine Gedanken dazu...


Zooms Rückkehr-ins-Büro-Politik

Zooms Rückkehr-ins-Büro-Politik, die im September vorgestellt wurde, forderte Mitarbeiter, die innerhalb von 50 Meilen (ca. 80 km) eines Büros leben, dazu auf, mindestens einen Teil ihrer Arbeitswoche im Büro zu verbringen. Diese Entscheidung mag für ein Unternehmen, das während des Booms der Remote Work prägend war, seltsam erscheinen. Es unterstreicht jedoch einen breiteren Trend – das Wiederaufleben der Präsenzarbeit, ein Trend, der auch in der Schweiz und Deutschland spürbar wird.


Es gab in den vergangenen Wochen viel zu diesem Thema zu lesen. Experten betonen die Bedeutung von Zooms Entscheidung. Sie symbolisiert die Neuausrichtung, die in der Belegschaft stattfindet. Joan Williams, Professorin an der University of California College of the Law, meint: „Die Leute versuchen herauszufinden, was der neue Normalzustand ist – und das entspricht eher einer hybriden Belegschaft.“ Diese Meinung deckt sich mit meinen Beobachtungen und Erfahrungen, dass die Zukunft der Arbeit eher eine Mischung aus Präsenz- und Remote Work sein könnte (siehe auch: Hybride Arbeitswelten).


Zooms hybrider Ansatz

Ein Sprecher von Zoom erklärt: „Wir glauben, dass ein strukturierter hybrider Ansatz am effektivsten ist.“ Dieser Ansatz erkennt an, dass eine gewisse Form der persönlichen Zusammenarbeit unerlässlich ist, während gleichzeitig Technologie genutzt wird, um Remote Work zu ermöglichen. Zooms eigene Technologie spielt bei der Umsetzung dieses hybriden Modells eine wichtige Rolle.


Eine durch die Pandemie beschleunigte Veränderung

Die COVID-19-Pandemie spielte eine entscheidende Rolle bei der Beschleunigung des Übergangs zur hybriden Arbeit. Forschungen zeigen, dass vor der Pandemie nur 5 % der Arbeitsstunden zu Hause verbracht wurden. Zwischen April und Dezember 2020 stieg dieser Anteil jedoch auf 50 %. Raj Choudhury, Professor an der Harvard Business School, betont, dass viele Unternehmen den hybriden Ansatz nun als das Beste aus beiden Welten betrachten.


Aktuelle Arbeitsplatzlandschaft

Aktuelle Statistiken für die USA zeigen, dass bis Oktober 30 % der Vollzeitbeschäftigten in den USA mit einem hybriden Arbeitszeitplan arbeiten, während weitere 12 % vollständig remote arbeiten. Die Büroauslastung in grossen Städten liegt bei rund 50 %. Dies zeigt, dass Remote Work einen bedeutenden Teil der Arbeitswelt ausmacht, es jedoch eine spürbare Rückkehr ins Büro gibt. Auch Roche & Novartis und einige Banken in der Schweiz spiegeln diesen Trend wider, indem neue Weisungen zur Arbeitsgestaltung herausgegeben wurden. Dem Vernehmen nach nicht immer optimal kommuniziert.


Herausforderungen und Mitarbeitererwartungen

Diese Veränderung ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Einige Mitarbeiter haben Widerstand gegen die Rückkehr ins Büro geäussert. Eine Umfrage von Microsoft im letzten Sommer hat gezeigt, dass Mitarbeiter lieber den Arbeitgeber wechseln, als zurück ins Büro zu kommen. Bei Amazon US gab es Arbeitsniederlegungen und die Frustrationen von Mitarbeitern nach der Ankündigung der hybriden Arbeitsmodelle sind in den sozialen Medien allgegenwärtig. Die Erwartungen der Mitarbeiter haben sich geändert, und Arbeitgeber müssen diese mit ihren Geschäftsbedürfnissen in Einklang bringen. Besser gesagt, Führungskräfte müssen ihre eigene Rolle überdenken und lernen, mit den veränderten Bedingungen umzugehen.


Die Bedeutung der Umsetzung

Wie Unternehmen den Übergang zu hybriden Arbeitsmodellen angehen, ist wichtig. Dies zeigt ein Beispiel von Grinder, wo die Hälfte der Belegschaft nach erzwungener Rückkehr ins Büro gekündigt hat. Mir sind persönlich drei Fälle aus der Schweiz bekannt,

wo Mitarbeiter die Firma verlassen haben. Nochmals, die Erwartungen, Bedürfnisse und Möglichkeiten der Mitarbeiter haben sich geändert, und Unternehmen müssen flexibel sein und die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Belegschaft berücksichtigen – insbesondere, weil die vergangenen 3 Jahre gezeigt haben, dass Remote Work möglich, produktiv und sinnvoll sein kann. Man darf auch nicht vergessen, dass Zoom vieles richtig gemacht hat, die Entscheidung für ein hybrides Arbeitsmodell, bei dem Mitarbeiter bis zu 2 Tage pro Woche im Büro arbeiten, war eine Formalisierung einer seit Langem bestehenden Betriebspraxis bei Zoom. Und hat ausserhalb viel mehr Empörung hervorgerufen als Intern.


 

Mein persönliches Fazit

Die Entscheidung von Zoom, Präsenzarbeitstage wieder einzuführen, mag auf den ersten Blick paradox erscheinen und hat mich auch erst irritiert (bis ich mehr Informationen hatte.)

Sie reflektiert einen spürbaren Trend zu hybriden Arbeitsmodellen und betont die Notwendigkeit von Flexibilität und persönlicher Zusammenarbeit. Und nein, das ist keine Einladung an Führungskräfte und CEOs den Präsentismus (Ein Artikel dazu folgt) wieder einzuführen.



Die Zukunft der Arbeit entwickelt sich weiter, und Zooms Umgang damit dient als Beweis für die Anpassungsfähigkeit und Dynamik, die in der heutigen Arbeitswelt erforderlich sind. Ein Potenzial, das nicht zu unterschätzen ist – und zweitens auch unwiderruflich ist – Veränderungen geschehen, die Frage ist nur, ob man aktiv mitgestalten will oder hofft, Ausharren ist gut genug.

In einer sich ständig verändernden Arbeitswelt ist es entscheidend, flexibel und proaktiv auf Ihre Erwartungen und Anforderungen einzugehen, um erfolgreich in die Zukunft zu gehen und auch entsprechende Mitarbeiter zu finden.



Was sind deine Erfahrungen? Wie handhabt eure Organisation die Herausforderungen zu den unterschiedlichen Arbeitsmodellen, Remote – Hybrid Präsenz? – darüber möchte ich gerne mit dir sprechen.


Ich freue mich auf einen Termin mit dir (Hier buchen).


 

Und um den Gedanken schon mal aufzunehmen, auch für die Blue Collar Worker werden zukünftig neue Erwartungen und Bedürfnisse an die Ausgestaltung ihrer Arbeit haben.



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