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Wie sieht es eigentlich mit der persönlichen Digitalisierung aus?

Aktualisiert: 4. Jan.



Seit es iPads und Pencils gibt, kann man ja mit dem iPad Notizen machen.

Allerdings braucht es neben der persönlichen Bereitschaft, das gute alte Notizbuch und die Post-its für das iPad auch eine entsprechende App, welche grossen Einfluss auf die Qualität der Notizen hat

Wie üblich, gibt Hunderte Apps zur Auswahl, und nicht alle Apps sind gleich gut oder passen in den persönlichen Workflow.

Vergleiche von Apps gibt es zur Genüge im Internet – Ich berichte hier von meinen persönlichen Erfahrungen mit Goodnotes - Die App, welche mir vor ca. 6 Jahren erlaubt hat, meine Notizen zu digitalisieren.

 
Notizen machen: Handschriftlich oder getippt?

Es gibt zwar keine „richtige“ Art und Weise, wie man Notizen verfasst.

Es gibt jedoch unzählige Studien zum Thema Informationsaufnahme. Dabei hat sich herausgestellt, dass Notizen mit der Hand zu machen, diese Informationen mehr hängenbleiben als, wenn man sie auf dem Laptop tippt. Wie bei Stift und Papier ist das Schreiben mit der Hand zwar langsamer, aber man hat mehr Zeit, das Geschriebene zu verinnerlichen. Das Schreiben mit der Tastatur ist zwar effizienter, vielen Notizen, die auf diese Weise erstellt werden, fehlt dann einfach die kognitive Wirkung, die bei der Verwendung traditioneller Methoden gegeben ist. (Studie)

Ipad auf Pult mit Goodnotes zum Notizen machen
Dall-E generierte Illustration des iPads mit Goodnotes

Deswegen habe ich mich für die handschriftliche Erstellung digitaler Notizen mit dem iPad und dem Apple Pencil entschieden. Auch wenn das iPad als Netflix Screen allein schon seine Daseinsberechtigung hätte. ;-).


Aber egal, wie man sich entscheidet, das Anfertigen von Notizen ist etwas Persönliches und es ist ein Lernprozess. Man benötigt Zeit, um sich zurechtzufinden mit dem Arbeitsflow, dem iPad, Stift und der App.

 
GoodNotes 5

GoodNotes ist ein allumfassendes Tool für diesen Zweck. Die App enthält alles, was man braucht, um Notizen zu machen, Musik zu schreiben, ein virtuelles Flipchart dabei zu haben und PDFs schnell und einfach zu bearbeiten/markieren.

Eines der grössten Unterscheidungsmerkmale zwischen GoodNotes und anderen Mitbewerbern sind die Möglichkeiten, wie man die Notizen organisieren und ablegen kann. Das ermöglicht einem, nach seinem persönlichen Gusto vorzugehen. Egal, ob ein Notizbuch für alles, oder für jedes Projekt ein eigenes - man ist flexibler als mit anderen von mir ausprobierten Tools (IMHO).


Ein wichtiges Learning für meine Arbeitsweise und mich war dabei, anstatt eine komplexe hierarchische Struktur nach Themen sortierten Notizbüchern aufzubauen und Informationen so verschachtelt abzulegen - habe ich ein so wenig Notizbücher wie möglich. Im Arbeitskontext habe ich ein Notizbuch, in dem ich laufend alle Themen erfasse. Projekte, spontaner Austausch in der Kaffeeküche, Ideen, Meetings und Todos zusammen. Einfach immer eine weitere Seite, wie ich es auch mit den Papiernotizbüchern gemacht habe. Das Verschachteln in Themenbereiche, mit Foldern etc. hat am Anfang dazu geführt, dass ich zu lange brauchte um das passende Notizbuch zu finden und ich Informationen dann nicht mehr gefunden habe weil ich nicht mehr wusste, in welches Notizbuch ich es geschrieben habe. Simplicity ist King - und Goodnotes hilft mir dabei. Die App bietet eine leistungsstarke Suchfunktion mit integrierter Handschrifterkennung (was sogar mit meiner Schrift funktioniert)


Screenshot zur Visualisierung der Suchfunktion
Screenshot Suchfunktion

und die Möglichkeit mit Favoriten zu arbeiten - womit jedes Dokument oder jede gewünschte Seite sofort gefunden werden kann.

So finde ich alles wieder - und wichtiges hängt nicht an einem Post-it am Monitor oder auf einem Makulaturblatt in der Hitze des Gefechts hingeschrieben, welches dann als Kaffeekassenunterlage weitergenutzt wurde. Informationen bleiben auffindbar und erhalten.

Wie gesagt, die Stärke ist die Flexibilität, wie man seine persönliche Struktur abbilden kann - und dann damit auch entsprechend gut arbeiten kann.

Man kann die Notizen mit Fotos ergänzen, Präsentationen importieren, vorgefertigte Sticker einfügen, seine eigenen Vorlagen erstellen, Bookmarks setzten und vieles mehr… Natürlich hört GoodNotes hier nicht auf.. Die App lässt sich auch mit iCloud und Cloudanbietern synchronisieren, sodass die Notizen immer mit dabei sind - und sei es nur, um auf dem Handy kurz nachzusehen, was denn genau besprochen wurde.

Was ich häufig nutze, ist auch die Möglichkeit Dokumente zu importieren und dann Anmerkungen direkt hineinzuschreiben und das Dokument, dann dem Sender zurückzuschicken. So hat man visuelles Feedback. Ein Papierformular abfotografiert und importiert und ist zügig ausgefüllt (und auch gleich abgelegt). Auch ein Kroki ist so schnell erstellt. Zeichnungselemente können automatisch generiert werden, also so, dass ein Kreis ein richtiger Kreis ist. Es gibt zwar keine Layerfunktion, für visuelle Darstellungen kann man sich dennoch seine Lieblingssymbole immer wieder kopieren und auch farblich verändern.


Plan eines Hauses von der Seite, mit Notizen markiert
Planzeichnung mit Meetingsnotitzen ergänzt und farblich markiert

Ich nutze Goodnotes teilweise auch für virtuelle Meetings als Whiteboard. Je nach Tool share ich das iPad als Screen und die Teilnehmer sehen, gleich was ich Doodle auf dem iPad um die Lösung zu visualisieren. Am Ende exportiere ich das Resultat als PDF und verschicke es den Teilnehmern als Protokoll, zeitnah und ohne Medienbrüche und aufwendige Aufbereitungen.

Mehrere Seiten Fotoprotokoll eines Workshops
Fotoprotokoll aus Goodnotes und Fotos der echten Flipcharts

Gibt es Nachteile?

Natürlich. Man muss bereit sein etwas Neues auszuprobieren und es gibt dabei eine Lernphase, mit einer mehr oder weniger steilen Lernkurve. Dieser Aufwand lohnt sich jedoch auf jedenfalls.

Ein Feature, das vermisst wird (nicht von mir, jedoch war das eine häufige Frage) ist die Möglichkeit, Audio aufzuzeichnen, die dieser App im Vergleich anderen, wie Notability fehlt.

Andere Apps bieten mehr Schreibwerkzeuge (Stifte, Formen)  und Optionen zu selbigen an. Neben Stift (Kugelschreiber, Filzstift, Füllfeder, Marker) Stiftbreite und -farbe gibt es keine grossartigen Optionen. Dafür gibt es ja ProCreate.


Long Story Short - Ich könnte nicht mehr ohne GoodNotes, iPad und Stift.

In diesem Sinne, bleibt geschmeidig und ein digitales 2024



 

Nachtrag 4. Januar 17:10: (weil es mir erst heute wieder bewusst wurde, als ich im Apple Store auf einem nackten iPad geschrieben habe ;-) Ein weiterer entscheidender Faktor für das Vergnügen am Notizen machen auf dem iPad ist Paperlike. Diese spezielle Schutzfolie für das iPad-Display simuliert die Haptik von Papier, was das Schreiben mit dem Apple Pencil um ein Vielfaches angenehmer und natürlicher macht. Besonders für diejenigen, die den direkten Kontakt zu Papier und Stift gewöhnt sind, bietet Paperlike ein vertrautes Gefühl und vermindert die Ermüdung der Hand bei langen Notiz-Sessions. Dazu reduziert die Folie auch störende Reflexionen und Fingerabdrücke auf dem Bildschirm, was das iPad nicht nur zu einem effizienten Werkzeug für Notizen, sondern auch zu einem angenehmeren Gerät für den alltäglichen Gebrauch macht. Kurz gesagt, Paperlike trägt wesentlich dazu bei, dass die Erfahrung des digitalen Schreibens auf dem iPad dem traditionellen Schreiben auf Papier sehr nahe kommt und somit das digitale Notieren zu einem rundum erfreulichen Erlebnis wird.

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